Wanderer zwischen den Welten
Wanderer,
der du die Rose
am Wegrand erblickst
Königin des Morgens
Priesterin der Nacht
Erkennst du dich wieder
im Spiegel ihres Duftes?
Dornenreich berauschend
Dir selbst für einen kurzen Moment nur
den Blick auf den Ursprung
des Seins gestattest.
Wahre Freiheit
liegt in uns selbst.
Mag der Weg,
den die Seele im geistig-spirituellen
Licht des Göttlichen geht
uns auch noch so dornenreich
erscheinen,
so ist er doch nichts Anderes
als der Spiegel
unserer eigenen Verantwortung
Hörst du das Seufzen, Wanderer,
das der Wind dir zuträgt?
Sie hat nichts begriffen.
Die Stacheln der Rose verbogen
Der Schleier über den Augen
Blind
Rot ist die Farbe des Blutes.
Doch der Wanderer kennt seinen Weg.
Fragwort:
Es narrt den Blick,
der dem Spiegel entflieht
Wechselnd, den Farben
des Gauklers gleich.
Und doch:
Dem Wesen meiner Irrungen gemäß,
schickt es mir das Wesentliche
unausweichlich.
Ich selbst narre meinen Blick,
der den Spiegel sucht
den wechselnden Farben
meines Traumbildes gleich.
Und doch:
Unausweichlich und immer wieder
begegne ich mir im Wesentlichen.
Nicht erobern will ich
Nicht verführen
Vielmehr
bezaubern und dein Herz berühren.
Im Werben um der Rose Gunst
und nicht im Kampfe
liegt die Kunst
Freund,
der du gedankenlos
meinen Garten betrittst.
In Freude tanzend
Im Zorne stampfend
Erquickt verschmähend
von meinem Wasser schöpfst.
Gedankenlos dem Fuß,
der die Gräser zertritt,
die meine Hand Halm für Halm
mühsam lässt wieder erstehen?
Weißt Du schon... Aber ja, aber ja!
Ich sage Dir... Ich glaub es Dir!
Morgen wird... Das freut mich sehr!
Ich möchte Dir... Oh, das ist schön!
Gesagt hab ich´s mit stummem Wort
Gewandelt an so lieblich Ort
Mit Birkenhölzern weiß und zart
In Mondens silber-grauer Farb.
Fern ab in der Vergangenheit
Hab Perle ich an Perl gereiht.
Im Tanz und Schmerz, Verzückung, Tod
Allein, es war der Seele Brot.
So frag ich Dich Was redest Du?
Du wirst mir noch...
Geh fort, geh fort!
W E R E R I S T
Ein Wanderer auf seinem Weg,
der eine große Bürde trägt.
Der Pfad ist steil
Der Rucksack schwer,
doch unverdrossen schreitet er.
Ein helles Licht umgibt ihn fein
und lässt die Mühe Wonne sein.
Am Wegrand macht er Blumen blühn
Die Kiesel diamanten glühn
Das Lied der Vögel reiner klingt
dort wo sein Wirken Welt durchdringt.
Im Herzen derer, die können sehn,
lässt Sehnsucht, Wärme er entstehn.
So geht der Wanderer ewig fort
in Richtung zum Bestimmungsort.